Digitale Souveränität wird in der Digitalen Strategie 2025 der Bundesrepublik Deutschland als Thema erkannt … aber leider nicht weiter vertieft

Update 2016-06-08: de.digital läd zur Teilnahme ein, siehe auch "Digitale Souveränität - gestalten Sie mit!"

In dieser Woche (KW12, 2016) kam mit meiner Tageszeitung auch ein kleiner Flyer, der die Digitale Strategie 2025 der Bundesrepublik Deutschland zusammenfasst. 10 Schritte wie Gigabit-Glasfasernetz, Neuer Ordnungsrahmen, Standort Deutschland 4.0, F&E, Bildung usw. werden aufgeführt. Auch Datensicherheit und Datensouveränität werden verdeutlicht, ein vierseitiger Flyer steht zum Download bereit.

In dem Satz „Datensicherheit und Datensouveränität sind wichtige Grundpfeiler unserer Demokratie und zugleich Voraussetzung für die Akzeptanz und den Erfolg einer datengetriebenen Ökonomie.“ wird deutlich, wie wichtig Digitale Souveränität sowohl für eine funktionierende Demokratie als auch für die wirtschaftliche Entwicklung ist. Leider wird danach wieder sehr schnell reduziert auf die wirtschaftliche Nutzung der Daten und ihre Absicherung gegen Ausspähung. Souveränität wird nicht weiter thematisiert. Allgemein wird von einem „Ausgleich zwischen Verbraucher- und Wirtschaftsinteressen“ gesprochen. Pseudonymisiert (warum nicht anonymisiert?) sollen Daten für die wirtschaftliche Nutzung zur Verfügung gestellt werden. Hier hätte man sich noch ein paar klärende Sätze für die Umsetzung der Datensouveränität gewünscht. Zum Beispiel wie die völlig unzureichenden Opt-In-Regeln bei Apps durch mehr Verbraucherinformation verbessert oder sogar ersetzt werden könnten. Die dezentralisierte Verarbeitung der Daten als wirtschaftlicher Wert und Differenzierungsmerkmal einer deutschen und europäischen Datenschutzstrategie scheint noch nicht in das Bewusstsein der Autoren gedrungen zu sein.

Als Referenz, auch im Hinblick auf mögliche Anlaufstellen oder Ansprechstellen, ist die Webseite trotzdem empfehlenswert.